PARITÄTinform 3/2021

Publikation - geschrieben am 28.09.2021 - 11:54

Auch im Herbst 2021 erwarten uns stürmische Zeiten. Mit der Bundestagswahl wird eine Richtungsentscheidung für wichtige Zukunftsthemen getroffen. Die Migrations- und Integrationspolitik muss grundsätzlich neu gedacht werden. Sie darf nicht mehr wie bisher nur an den Interessen der Mehrheitsgesellschaft und des Arbeitsmarktes orientiert sein. Ein Leben in Würde für jeden Menschen sollte aus Sicht des PARITÄTISCHEN der Leitgedanken dieses Politikfeldes sein.

So ist es an der Zeit, das Thema Migration gesamtgesellschaftlich aus neuen Perspektiven zu betrachten. Das heißt, nicht nur diskriminierende Strukturen und Benachteiligungen anzuprangern, sondern auch Initiativen zu ergreifen, die konkrete und nachhaltige Veränderungen herbeiführen. Das betrifft die asyl- und integrationspolitischen Themen genauso wie die Forderung nach gesellschaftlicher und politischer Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.

Vergessen dürfen wir auch nicht, dass die im Zusammenhang mit Fluchtprozessen illegalisierten Menschen durch jedes formale Raster fallen und damit besonders vulnerabel sind. Doch auch sie sind Teil der Gesellschaft und bedürfen unser aller Aufmerksamkeit.

Bezogen auf die sozialen und wohlfahrtspflegerischen Handlungsfelder bedeutet dies, tradierte Systeme, Haltungen und Privilegien auf den Prüfstand zu stellen und sich von Überholtem zu trennen. Ziel ist es, vom defizitären Blick auf Migration wegzukommen sowie alternative Konzepte
und innovative Herangehensweisen zu fördern. Nur das schafft dauerhafte Grundlagen für eine rassismuskritische und gerechte Gesellschaft.

Mit dieser Ausgabe der PARITÄTinform bieten wir zum Themenspektrum Migration Einblicke in Arbeitsfelder des PARITÄTISCHEN und seiner Mitgliedsorganisationen. Die Beiträge sollen dazu anregen, Migration, Flucht und Asyl unter dem Aspekt des Mehrwertes zu erfassen und den Leser*innen Denkanstöße bieten. Ausgehend von Kritik an System und Praxis, wird in den Artikeln der Fokus auf den individuellen und gesellschaftlichen Gewinn und den Mehrwert durch Migration gelegt. Einen Schwerpunkt nimmt dabei die Arbeit von Migrant*innenselbstorganisationen
in der Sozialen Arbeit ein, deren Förderung und Professionalisierung dem PARITÄTISCHEN ein besonders wichtiges Anliegen ist genauso wie das Sichtbarmachen ihrer Expertise und die der Mitarbeiter*innen mit Zuwanderungsgeschichte, die in der Wohlfahrtspflege tätig sind.
 

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