Führung findet auf vielfache Weise im Spannungsfeld von Nähe und Distanz statt. In den verschiedenen Arbeitsbeziehungen und der Mitarbeiterführung natürlich insbesondere, aber auch im Selbstmanagement, dem eigenen Rollenverständnis oder der Stellung zum Team. Nähe und Distanz sind zwei Pole, zwischen denen sich die Reflexion der eigenen Führungspraxis besonders eindrücklich vollziehen lässt. Anhand von fachlichem Input, angeleiteten Aufgaben und kollegialem Austausch beleuchten Sie Ihre Führungspraxis vor der Folie von Nähe und Distanz und leiten wertvolle Erkenntnisse und konkrete Schritte für sich ab.
Als Führungskraft stehen Sie häufig mitten im herausfordernden Spannungsfeld von Nähe und Distanz. Zugleich liegt in der Bewusstmachung dieser Spannung die Chance, Arbeitsbeziehungen und -ergebnisse positiv zu beeinflussen oder Konflikte zu bearbeiten: Wann bin ich zu nah dran (für…) oder zu weit weg (um…)? Nah genug (um…)? Weit genug (um…)? Verstrickungen, (betriebs)blinde Flecken, Antreiber und Motivatoren lassen sich damit gut beleuchten und ggf. korrigieren.
Ausgehend von dort, wo Sie gerade in Ihrer Praxis stehen, können Sie in Ihrer Selbst- und Mitarbeiterführung reflektieren, inwiefern die Balance auf dem Kontinuum Nähe – Distanz gelingt und wo sie ggf. umschlägt oder nicht im Bewusstseinsfeld ist.
Selbstführung: Wieviel Nähe bzw. Distanz brauchen Sie persönlich – zu Mitarbeitern, Ihrer Rolle, Ihren Aufgaben, Ihren Vorgesetzten? Ist Ihr Führungsstil eher nah oder distanziert und was lässt sich daraus ableiten? Wo dürfen die Grenzen von Nähe und Distanz fließend sein, wo sind Ihre persönlichen roten Linien? Wie nah oder distanziert ist Ihre Beziehung zur Organisation?
Mitarbeiterführung: Wieviel Nähe, wieviel Distanz ist angemessen bei der Führung von Mitarbeitern? Wie lässt sich das überhaupt beantworten, bei der Unterschiedlichkeit der beteiligten Personen und Situationen oder der Gemengelage von Aufgaben, Rollen und Zielerreichung? Wie lassen sich mit Nähe und Distanz Teams und einzelne Fachkräfte stabilisieren bzw. dynamisieren?
Inhalte:
- Was ist eigentlich „professionelle Distanz“ und was „professionelle Nähe“?
- verschiedene Formen von Distanz in der Mitarbeiter-Führung
- Nähe- und Vertrauensbildende sowie Distanz-erhaltende Handlungsweisen im Kontext von Wirkungssteuerung (Situations- und Aufgabenbezogene Nähe/Distanz-Balance)
- Folgen und Auswirkungen von überzeichneter Nähe oder Distanz in der Mitarbeiterführung
- Beleuchtung von Nähe und Distanz im Kontext verschiedener Führungskonzepte und Führungsstile
- Beleuchtung herausfordernder Situationen in der Nähe/Distanz-Balance (persönliche Probleme; schwere Krankheit eines Mitarbeiters, Burn-Out-Prävention etc.)
Ziele:
- Stärkung der Selbstwahrnehmung als Führungskraft
- Die Teilnehmenden können sich einordnen in der Achse von Nähe und Distanz und haben sich bewusst gemacht, dass dieses Spannungsfeld unauflösbar ist
- Die Teilnehmenden haben für sich ein Verständnis entwickelt einer adäquaten Nähe/Distanz-Balance - vor allem zu den Mitarbeiter*innen
- Die Teilnehmenden können Methoden anwenden, wie sie in herausfordernden Nähe/Distanz-Situationen handlungsfähig bleiben
- Entwickeln einer prozessorientierten Haltung: Beziehungsgestaltung ist fluide und Führung niemals statisch
- Verständnis der Nähe/Distanz-Balance als Instrument der Selbststeuerung, Rollenklärung, Konfliktbearbeitung und zugleich Selbstfürsorge und somit Burnout-Prävention
Zielgruppe: Führungskräfte (senior/junior).
Voraussetzungen: Offenheit und Neugier sowie Interesse und Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum kollegialen Austausch.
Methodik: Die Seminarinhalte und Lernziele werden über Input, Einzel -und Kleingruppenarbeit, Kollegialer Austausch methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt bzw. selbst bearbeitet.
