Zivilcourage!

Fachinformation - geschrieben am 01.08.2023 - 11:26

Zivilcourage!

Rund 170.000 Frauen wurden 2022 in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt, die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Der Paritätische Regionalverbund Alb-Donau-Riß wollte am Samstag, den 4. Juli 2023 mit einer provokanten Aktion in der Ulmer Fußgänerzone auf dieses Thema hinweisen.

Murat Sandikci, Jugendarbeiter und Gewaltpräventionstrainer aus Laupheim und Teresa Egner, Leiterin des Anti-Aggressivitäts-Trainings bei der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Ulm, inszenierten in der Ulmer Fußgängerzone einen Übergriff. Mit Äußerungen wie "ich bin der Mann, ich entscheide was du anhast" maßregelte Sandikci seine vermeintliche Partnerin und schleifte sie am Arm hinter sich her. Ziel war es, die Reaktionen der umstehenden Passant*innen zu testen.

Viele Personen wendeten sich ab oder gingen wortlos weiter. Einzelne Personen schalteten sich jedoch ein, sprachen den vermeintlichen Täter an oder drohten sogar die Polizei zu verständigen. An diesem Punkt löste Sandikci die Situation auf und gab den Passanten ein Feedback zu ihrem Verhalten.

Wie hätten Sie reagiert?

 

Wenn Sie eine solche Situation oder eine ähnliche Situation beobachten, tun Sie das Richtige.

  • schauen Sie nicht weg, sondern seien Sie aufmerksam
  • sprechen Sie laut und erzeugen Sie damit Öffentlichkeit
  • sprechen Sie andere (mögliche) Helfende direkt an
  • reden sie nicht mit dem Täter, sondern mit dem Opfer und fragen, ob es Hilfe benötigt
  • rufen Sie die Polizei unter der Notrufnummer 110
  • prägen Sie sich die Situation und Täter-Merkmale genau ein und stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung

 

Hilfe für Opfer von häuslicher Gewalt bietet Frauen helfen Frauen e.V. (www.fhf-ulm.de), Hilfe bei Zeugen- und Prozessbegleitung bietet die Bewährungs- und Straffälligenhilfe Ulm e.V. (www.bwhulm.de).

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