SOS Kinderdorf startet Petition für mehr Therapieangebote

Fachinformation - geschrieben am 20.04.2023 - 11:37

In Deutschland warten Kinder und Jugendliche aktuell rund sechs Monate auf einen Therapieplatz. Seit der Pandemie steigen psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen stark an: So mussten 28 Prozent mehr 15-bis 17-Jährige mit Depressionen in Kliniken im Jahr 2021 behandelt werden. Auch psychische Erkrankungen bei Grundschulkindern nahmen zu.

Jedes betroffene Kind und jede*r betroffene Jugendliche sollte die Chance bekommen, wieder sie selbst sein zu können. Erkrankte Kinder und Jugendliche brauchen zeitnahe Hilfen, damit sie sich mit ihren Ängsten und Sorgen nicht aus Scham verstecken müssen.

Der Kinder- und Jugendrat des SOS-Kinderdorfs fordert mehr Therapieplätze für Kinder und Jugendliche, eine selbstbestimmte Entscheidung und faire Chancen für Geflüchtete. Der Kinder- und Jugendrat setzt sich aus betreuten Kindern und Jugendlichen von SOS-Kinderdorf zusammen und vertritt die Rechte von Kindern! Von Kindern für Kinder!

Die Forderungen

Das ist die Petition des Kinder- und Jugendrates von SOS-Kinderdorf. Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie folgende Forderungen: 

Mehr Therapiemöglichkeiten für Kinder

Die Anzahl an Psychotherapeuten, die mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen können, sind reglementiert und zu niedrig. Kinder- und Jugendliche haben ein Recht darauf, schnellstmöglich einen Therapieplatz zu bekommen, wenn sie ihn brauchen. 

Selbstbestimmte Entscheidung

Erst ab 15 Jahren dürfen Jugendliche ohne die Zustimmung der Eltern eine Therapie beginnen. Besonders für stationär untergebrachte Kinder und Jugendliche stellt das eine große Hürde da. Wir fordern, dass Kinder ohne Zustimmung der Sorgeberechtigten eine Therapie machen dürfen, wenn die notwendige Einsichtsfähigkeit nach Ansicht des Therapeuten vorliegt. 

Entstigmatisierung

Kinder sollten ihre Ängste und Sorgen offen zeigen dürfen, Unterstützung erhalten und nicht das Gefühl haben, sich damit verstecken zu müssen. Deshalb müssen wir psychische Erkrankungen entstigmatisieren. 

Sprachbarrieren abbauen

Junge Menschen mit Sprachbarrieren, wie beispielsweise Geflüchtete, müssen ebenfalls eine Therapie machen können. Deswegen ist es wichtig, Therapeuten Anreize zu bieten, um langfristig mehrsprachige Therapieangebote zu ermöglichen. 

Zentrales Register für freie Plätze

Wir fordern ein zentrales, bundesweites Register, in dem jeder freie Plätze bei allen Psychotherapeuten finden kann, die als Arzt zugelassen sind.

Eine Petition von Kindern für Kinder: Jetzt unterschreiben!

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