pro familia Freiburg und das Antidiskriminierungsbüro Freiburg haben im letzten Jahr ein Projekt im Rahmen des bundesweiten Programms „respekt*land“ gestartet. Es geht um Elterndiskriminierung bzw. um „Diskriminierungen im Job rund um Schwangerschaft, Geburt, Elternzeit und Familiengründung“.
Elterndiskriminierung ist ein komplexes Phänomen, das oft „klein“ anfängt mit abwertenden Sprüchen bei der Bekanntgabe einer Schwangerschaft, über „aufs Abstellgleis gestellt werden“ von Schwangeren. Das Spektrum umfasst auch subtilere Arten der Diskriminierung, darunter die Ablehnung von Teilzeitarbeit, das Entziehen von Verantwortlichkeiten und das Drängen in die oder aus der Beschäftigung, sowie Missbilligung bei Fehlzeiten durch ein krankes Kind. Pflegende Angehörige sind ebenso von dieser Form der Diskriminierung betroffen.
Seit über einem Jahr setzen sich die Projektmitarbeitenden bei pro familia Freiburg aktiv gegen diese Form der Diskriminierung ein. Es wurde ein Verweisberatungskonzept für Schwangerenberatungsstellen zum Thema Elterndiskriminierung erstellt, das die Schulung von Schwangerenberater*innen beinhaltet, um sie für das Thema zu sensibilisieren und betroffene Eltern an lokale oder, wenn nötig, auch an überregionale Antidiskriminierungsstellen zu vermitteln.
Die erste Pilotschulung fand bereits Anfang September 2023 erfolgreich in den Räumen der pro familia Freiburg statt. Zudem wurden Öffentlichkeitsmaterialien entwickelt, um schwangere Personen und Eltern auf das Thema Elterndiskriminierung aufmerksam zu machen und die vielleicht eigene Betroffenheit zu erkennen. Das Ziel des Projekts ist es, Schwangerenberatungsstellen und Antidiskriminierungsberatungen besser zu vernetzen, um Schwangere und Eltern aktiv zu unterstützen. Gleichzeitig soll auf die bestehenden Lücken im AGG bezüglich Elterndiskriminierung aufmerksam gemacht werden.
Aktuell wird ein Netzwerktreffen zwischen Schwangerenberater*innen und AD-Berater*innen geplant, zusätzlich werden von den Projektmitarbeitenden verschiedene Schulungskonzepte und Öffentlichkeitsmaterialien erstellt.
Für nähere Informationen zum Projekt wenden Sie sich bitte direkt an:
pro familia Freiburg unter: freiburg@profamilia.de