In vertrauensvoller Atmosphäre trafen sich Anfang März Vertreter*innen von Mitgliedsorganisationen des paritätischen Kreisverbandes Konstanz mit Sozialdezernent Stefan Basel im Haus Trampelpfad auf dem Hohentwiel. Dabei gewährte der Sozialdezernent einen Einblick in das Dezernat für Soziales und Gesundheit, hatte aber auch ein offenes Ohr für die konkreten Anliegen, die die paritätischen Mitglieder mitgebracht hatten.
Das Themenspektrum bildete die Bandbreite paritätischer Vielfalt ab: Einrichtungen für Menschen mit (psychischen) Behinderungen berichteten vom aktuellen Stand der BTHG-Umsetzung in ihrer Organisation, aus der Kinder- und Jugendhilfe wurde eine steigende Zahl von Inobhutnahmen und eine wachsende Nachfrage bei der Beschulung von Kindern mit erhöhtem Betreuungsbedarf gemeldet und der bürokratische Aufwand bei der Kostenübernahme für Frauen, die fern ihres bisherigen Wohnortes Schutz in einem Frauenhaus suchen, wurde als ausufernd geschildert. Der Mangel an Arbeitskräften - seien es Praktikanten, Hilfs- oder Fachkräfte - führt sektorenübergreifend die Problemliste an. Auch ist die Wohnraumsuche für viele Klienten, genauso wie für Mitarbeitende, schwierig. Trotz der herausfordernden Gesamtsituation, in der viele soziale Einrichtungen stecken, gab es auch Positives zu berichten: Aufklärungsangebote würden nach der Pandemie verstärkt nachgefragt, auch könne die wohnortnahe Drogenberatung in Singen vielleicht durch videogestützte ärztliche Dienstleistung gesichert werden.
Auf Verwaltungsseite sind die Kapazitäten im Jugendamt derzeit stark durch unbegleitete minderjährige Geflüchtete gebunden. Für dieses Jahr strebt der Landkreis den Abschluss einer Rahmenvereinbarung mit der LIGA der freien Wohlfahrtspflege an. Diese liegt bereits im Entwurf vor und soll ab 2024 für drei Jahre gelten. Auch wird derzeit an einer Sozialstrategie für den Landkreis Konstanz gefeilt, die die Leitplanken des öffentlichen Handelns auf längere Sicht beschreibt. Angesichts der Fülle der eingebrachten Themen blieb kaum Zeit, die Aussicht vom Singener Hausberg zu genießen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Austausch sehr sinnvoll und aufschlussreich war und das Format im nächsten Jahr wiederholt werden soll.
Schlagworte zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
-
-
Einfache Seite
-
Einfache Seite
-