Rechte Gewalt 2023: Eine alarmierende Jahresbilanz der Opferberatungsstellen
Die Normalisierung von Rassismus und Antisemitismus führt zu einer dramatischen Ausweitung von Gefahrenzonen und zu einem Klima von Angst und Unsicherheit für Betroffene. Es ist ein Anstieg von mehr als 20 Prozent bei rechten Angriffen zu verzeichnen. Täglich ereigneten sich im Jahr 2023 bis zu sieben rechte Angriffe alleine in 11 von 16 Bundesländern. Rassismus ist bei mehr als der Hälfte der Fälle das dominante Tatmotiv. Opferberatungsstellen registrieren auch einen alarmierenden Anstieg bei antisemitisch motivierten Angriffen um 1/3 im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt waren 3.384 Menschen von 2.589 politisch rechts motivierten Angriffen allein in Ostdeutschland, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein direkt betroffen. Zivilgesellschaftlich und politisch Engagierte sowie Journalist:innen werden als politische Gegner*innen angegriffen.
Die Opferberatungsstellen im VBRG haben ihre Bilanzen zum Ausmaß rechter, rassistischer und antisemitisch motivierter Gewalt im Jahr 2023 veröffentlicht.
In elf von 16 Bundesländern wurden insgesamt 2.589 rechte, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe registriert. Mehr als die Hälfte aller Angriffe ist rassistisch motiviert. Der Anstieg bei antisemitisch motivierten Angriffen um 1/3 (Vgl. 2022) ist alarmierend. Täglich werden mindestens neun Menschen Opfer rechts, rassistisch oder antisemitisch motivierter Gewalt. Die Beratungsstellen stellen außerdem erneut eine gravierende Untererfassung rechter Gewalt durch Strafverfolgungsbehörden fest – auch bei schweren Gewalttaten.
Quelle: VBRG