Zu dem Vortrag "Radikal.Verstehen! | Gesellschaft unter Strom" lud der Kreisvorstand Stuttgart seine Mitglieder in den Lern- und Gedenkort Hotel Silber ein.
Mathieu Coquelin, der Leiter der Fachstelle für Extremismusdistanzierung bot in beeindruckender Weise eine tiefgehende Analyse der Schlüsselfaktoren in Radikalisierungsprozessen und zeigte auf, wie diese beeinflusst werden können.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Rolle von gesellschaftlichen Feindbildern und deren Bedeutung im Kontext von Radikalisierungsprozessen gelegt. Neben theoretischen Modellen, ging es auch um die sehr praktische Frage, wann ist man eigentlich radikal und wie sollten wir als Gesellschaft und Individuum damit umgehen.
Im Anschluss lud der Kreisvorstand Stuttgart die Besucher*innen zu einer Führung durch die Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht, die Verfolgung von NS-Verbreche[r]n“ im Museum Hotel Silber ein.
Das „Hotel Silber“ in Stuttgart war in der NS-Zeit ein Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei. Das Gebäude wurde mehr als ein halbes Jahrhundert von der Polizei genutzt und war Zentrale der Gestapo für Württemberg und Hohenzollern. Im einstigen Ort des NS-Terrors entstand als Bürgerbeteiligungsprojekt ein Ort des historisch-politischen Lernens und der Begegnung. Ausstellungen und Veranstaltungen beschäftigen sich mit Täter*innen und ihren Opfern, mit der Polizei und ihrer Rolle in drei politischen Systemen.
