Offenes Austauschtreffen zum Thema Ältere Menschen und Pflege

Fachinformation - geschrieben am 20.02.2023 - 15:54

„Das ist fast zu schön um wahr zu sein“, kommentierte Agnes Ludemann vom ambulanten Pflegedienst Lukaspflege e. V. die Vorstellung des Projekts Patientenbegleiter im Rahmen des offenen Austausches mit Angela Querfurth, Leiterin des Bereichs Ältere Menschen und Pflege, Heike Arens, Leiterin der Freiburger Freiwilligenagentur, Annika Beutel, Regionalleiterin Südbaden, und Iris Heindl, Assistentin der Regionalleitung Südbaden, am 15. Februar in den Räumen der Regionalgeschäftsstelle. Bei Kaffee, Kuchen und einer entspannten Atmosphäre kam es schnell zu einem allseits interessanten Austausch.

Menschen, die sich ehrenamtlich Zeit nehmen, ältere Menschen bei Arzt und Krankenhausgängen zu unterstützen, sie begleiten, ihnen zuzuhören, Ängste nehmen und ganz einfach menschlich für sie da sind, das begeistert die Vorstandsvorsitzende Ludemann. Das Projekt Patientenbegleiter läuft seit mittlerweile 10 Jahren in der Freiburger Freiwilligenagentur. Heike Arens berichtete über das Projekt, die beeindruckenden Koordinationsleistungen von Katharina Schulz, die Herausforderungen der letzten Jahre, die Suche nach weiteren Ehrenamtlichen und die Hoffnung, über das Freiburger Modellprojekt „Ehrenamtscard“ Vergünstigungen für „ihre“ Ehrenamtlichen zu erwirken. Nebenbei verweist Heike Arens auf die Mitmachbörse (www.mitmachboerse.de), in der ehrenamtlich Engagierte und Organisationen zusammen finden, und verteilt Werbe-Postkarten.

Es gab Austausche zu Finanzierungsthemen, zur täglichen Arbeit von Pflegepersonal, zu der Tatsache, dass Pflegedienstleitungen aus Kapazitätsgründen regelmäßig Anfragen ablehnen müssen – im Wissen, dass die Personen es schwer haben werden, überhaupt einen Pflegedienst zu finden. Es ging um Menschlichkeit, Mitgefühl und Kreativität.

Eineinhalb Stunden vergingen wie im Flug, denn auch Angela Querfurth und Annika Beutel fragten nach Unterstützungswünschen durch den Paritätischen für die Mitgliedsorganisationen. Es gäbe einfach zu wenig Bewerbungen. Der Fachkräftemangel – möglicherweise insbesondere in der Nähe der Schweizer Grenze – sei groß. Agnes Ludemann warb um politische Unterstützung, was die Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Mitarbeiter im Pflegebereich betrifft. Denn ihre Möglichkeiten, kreativ zu werden, um Mitarbeitern ein möglichst attraktiver Arbeitgeber zu sein, seien nicht unerschöpflich. Dabei bietet die Lukaspflege e. V. schon viel: So würden Stillzeiten junger Mütter in den Dienstplänen berücksichtigt und wurde ein Darlehen vergeben, damit eine Mitarbeiterin ihren Führerschein erwerben kann.

Die Tarifpflicht habe zwar zu etwas besserer Bezahlung geführt, jedoch können sich die Pflegebedürftigen bei gleichbleibend hohen Budgets der Pflegeversicherung immer weniger Pflege leisten, was zu einer weiteren, nicht mehr tragbaren Arbeitsverdichtung führt.

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