Kinder- und Jugendstärkungsgesetz tritt in Kraft

Fachinformation - geschrieben am 09.06.2021 - 18:31

Nun ist es soweit! Nach einem längeren Prozess und zwei Anläufen des Gesetzgebungsverfahrens wurde das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz vom 03.06.2021 im Bundesgesetzblatt am 09.06.2021 veröffentlicht. Es tritt einen Tag nach seiner Veröffentlichung in Kraft und somit zum 10.06.2021.   

Der PARITÄTISCHE begrüßt das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Es beinhaltet wichtige Konkretisierungen und notwendige Weiterentwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe und greift die Erfahrungen bzw. Einschätzungen der Praxis auf. So werden Rechte von jungen Menschen und ihren Eltern gestärkt und ihre Beteiligung an verschiedenen Stellen verankert. Der Kinder- und Jugendschutz wird verbessert sowohl durch Änderungen im Betriebserlaubnisverfahren als auch durch das Vorhalten von Schutzkonzepten im (teil-)stationären Kinder- und Jugendhilfebereich sowie im Pflegekinderwesen. Es enthält zudem die schon lange von der Fachwelt geforderte inklusive Ausrichtung und somit die Umsetzung der Hilfen aus einer Hand für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Dies soll bis 01.01.2028 in drei Schritten erfolgen.

Besonders freuen wir uns über die Absenkung der Kostenbeteiligung von jungen Menschen im stationären Bereich sowie die Verbesserung der Situation von Care Leavern im Rahmen einer Nachbetreuung. Hierfür haben sich zwei unserer Paritätischen Mitgliedsorganisationen, kit Jugendhilfe Tübingen und das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg, mit ihrem Care Leaver Projekt eingesetzt. Sie haben gemeinsam mit den Care Leavern auf die Situation und die notwendigen Änderungen aufmerksam gemacht.  

Im Gesetz hätte gewiss die ein oder andere Regelung klarer formuliert sein können und bei einigen Regelungen wird erst die Praxis zeigen, ob und wie diese in der Umsetzung erfolgreich sein werden. Dennoch bewerten auch unser Mitgliedsorganisationen aus dem Bereich der Jugendhilfe das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz im Wesentlichen positiv, wie sich in einer Videokonferenz unserer Fachgruppe Jugendhilfe mit 46 Teilnehmenden ergab. 

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