Im Einklang mit der Natur

Fachinformation - geschrieben am 23.07.2024 - 12:09

Wie das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf zu einem „grünen Kinderdorf“ wurde

Untrennbar mit der Geschichte des Kinderdorfs verbunden sind seine lebensmittelproduzierenden Betriebe. Neben der Gärtnerei gehört auch der landwirtschaftliche Betrieb Erlenhof dazu. Sie versorgen das Kinderdorf und die Region mit Demeter-zertifizierten Lebensmitteln. „Wir waren von Anfang an dabei“, erklärt Katja Hendrischke, Leiterin der Kinderdorf-Betriebe. „Unser Gründervater Adalbert Graf von Keyserlingk hat die Philosophie der biologisch-dynamischen Landwirtschaft schon 1947 ins Kinderdorf getragen.“

 

Die Betreuten des Kinderdorfs erleben den Kreislauf der Landwirtschaft aus erster Hand. Durch Aktionen wie eine gemeinsame Kartoffelernte samt Kartoffelfeuer, das Zelebrieren des Kuhaustriebs auf die Weide oder das Erntedankfest sind sie aktiv in den Jahreskalender eingebunden. Zudem kommen die Betreuten in den Genuss, im Kinderdorf mit hochwertigen Bio-Lebensmitteln versorgt zu werden.

Christian Richter, Leiter der Gärtnerei im Pesta­lozzi Kinder­ und Jugend­dorf in Wahlwies, bringt es auf den Punkt:      „Ich sehe Menschen und Gemüse wachsen. Was Schöneres gibt es nicht.“

 

Grünes Kinderdorf

Unsere Betreuten wachsen nicht nur im Einklang mit der Natur auf, sondern Dank der Initiative „Grünes Kinderdorf“ auch in einem Umfeld, in dem die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit aktiv unterstützt werden. Klimaziele werden in die Geschäftsprozesse integriert und Investitionen unter Umweltaspekten getätigt. Aktuell arbeitet ein Team daran, das renommierte EMAS-Umwelt-Managementsystem einzuführen, also das „Eco Management and Audit Scheme". 

850 warme Mahlzeiten bereitet die Küche des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfs täglich in Bio-Qualität zu, mit denen nicht nur das Kinderdorf, sondern auch 25 Einrichtungen in der Region versorgt werden.

Um die Kinder aktiv in die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit einzubinden, hat das Kinderdorf in diesem Jahr erstmals einen Jahreskalender zu allen Aktionen veröffentlicht. Bereits im April fand die Aktion „Schmutz raus!“ statt – als Zeichen für praktizierten Umweltschutz. Im Juli werden Nisthilfen für Bienen und Wespen gebaut. Auch der sorgsame Umgang mit den Ressourcen wird den Betreuten vorgelebt: Gebrauchsgegenstände oder Möbel werden von den Betrieben des Kinderdorfs, wie der Schreinerei, repariert.

Ein grünes Band im Kinderdorf

Durch die Pflanzung von 90 Bäumen und über 1.000 einheimischen Sträuchern entlang der Grenze zur Schweiz und auf einem Teil der Fläche des Kinderdorfes verläuft das vier Kilometer lange „Grüne Band Wahlwies“. Bestehende Biotope, wie Hecken, Baumbestände sowie Bäche werden miteinander vernetzt und bieten Tieren einen Rückzugsort. Eine Initiative Karl-Hermann Rists, seit vielen Jahrzehnten Hausleiter des Kinderdorfes und Leiter des Erlenhofs.

Ein Naturlehrpfad – der Kreis schließt sich

Teil des grünen Bands ist ein Naturlehrpfad, der seit diesem Jahr bei Bildungsangeboten rund um das Thema Umwelt für Kinder und Jugendliche eine große Rolle spielt. In Gedenken an den Mitbegründer des Kinderdorfs Adalbert Graf von Keyserlingk wurde der Naturlehrpfad im Rahmen des diesjährigen Kinderdorffests als „Keyserlingk-Lehrpfad“ eingeweiht.

 

Martin Heller - Ressortleiter Pädagogik 

Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies e. V.

www.pestalozzi-kinderdorf.de 

 

Beitrag aus ParitätInform 02/2024

 

 

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