Die Opferzahl im Kontext Häuslicher Gewalt stieg in 2022 bundesweit um 8,5 Prozent. In Baden-Württemberg registriert die Polizei täglich ca. 36 Fälle Häuslicher Gewalt. Eine nachhaltige Eindämmung von häuslicher Gewalt erfordert, neben der Hilfe und Unterstützung der Opfer auch bei den Tätern anzusetzen. Nur wenn die Täter Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und Strategien erlernen, in kritischen Situationen auf Gewalt zu verzichten, können auch gefestigte Gewaltmuster und tradierte Gewaltkreisläufe nachhaltig durchbrochen werden.
Im Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (sogenannte Istanbul-Konvention) hat die Arbeit mit Täter*innen einen fest verankerten Platz und ist eine wichtige und effektive Säule des Opferschutzes. Für eine nachhaltige Intervention gegen Gewalt und insbesondere Partnerschaftsgewalt braucht es – neben der Arbeit mit den Opfern – eine landesweite, verlässlich finanzierte Täter*innenarbeit, welche auf einheitlichen und verbindlichen Qualitätsstandards basiert und in ein stabiles Kooperationsnetzwerk mit Kommunen, Opferschutzeinrichtungen, Polizei, Justiz und Jugendämtern eingebunden ist
Nur durch die Umsetzung von einheitlichen Qualitätsstandards und flächendeckenden Angeboten für Täter*innen kann es gelingen, Gewalt in ihrer Vielschichtigkeit entgegenzuwirken. Die vom Paritätischen Baden-Württemberg mitgegründete Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Täter:innenarbeit Häusliche Gewalt Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, die Täter*innenarbeit im Bundesland zu befördern
Um 8,5 % ist die Opferzahl im Kontext Häuslicher Gewalt in 2022 bundesweit gestiegen.
In Baden-Württemberg registriert die Polizei täglich ca. 36 Fälle Häuslicher Gewalt.
Der Paritätische fordert
- Einbindung der Täter*innenarbeit in kommunale Angebote und Strukturen
- Verlässliche Finanzierung der Angebote durch Kommunen
- Sensibilisierung der kommunalen Fachdienste für Häusliche Gewalt und die Täter*innenarbeit
Beitrag aus ParitätInform 01/2024
test Florian Christian Dirr
![Bereichsleitung Krisenintervention & Existenzsicherung Florian Dirr](/sites/default/files/styles/ansprechperson_hochkant_300x/public/ansprechperson/highdirr.jpg?itok=C0LumPi7)