Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder u. Jugendliche durch Corona

Fachinformation - geschrieben am 17.02.2023 - 20:49

Die interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Dieser enthält Empfehlungen für folgende Bereiche:

  • Frühe Hilfen (Abschnitt 2.2)
  • Kindertagesbetreuung (Abschnitt 2.3)
  • Schulen (Abschnitt 2.4)
  • Gesundheitswesen (Abschnitt 2.5)
  • Jugendhilfe, Familienhilfe (Abschnitt 2.6)

Für den Bereich "Jugendhilfe, Familienhilfe" werden in dem Bericht Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie vorgeschlagen, die größtenteils bereits schon am Laufen sind:

  •  Mit dem ESF Plus-Programm „ElternChanceN – mit Elternbegleitung Familien stärken“ verstetigt das BMFSFJ aktuell die erfolgreiche Arbeit der Elternbegleitung über ein bundesweites Standortprogramm mit 67 Netzwerken Elternbegleitung bis 2028.
  • Vorgeschlagen wurde die Einrichtung einer zentralen Onlineplattform für digitale Beratungsangebote, mit dem Ziel der Vernetzung der bestehenden Angebote. Die Plattform soll durch eine einfache, nutzerfreundliche Bedienoberfläche zielgerichtet Beratungs- und Unterstützungsangebote vermitteln, die auch vor Ort genutzt werden können (z.B. durch die Möglichkeit einer PLZ-Suche für lokale Angebote).
  •  Wesentliche Empfehlungen wurden insbesondere mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) umgesetzt, das am 10.06.2021 in Kraft getreten ist. Hierzu gehört der neue Rechtsanspruch für Familien in Krisensituationen auf direkt verfügbare und bedarfsgerechte Alltagsunterstützung. Mit dem KJSG umgesetzt wurde z.B. auch die Empfehlung eines bedingungslosen, elternunabhängigen Beratungsanspruchs für Kinder und Jugendliche und einer expliziten Regelung im SGB V zur Zusammenarbeit von Ärzt*innen und  Psychotherapeut*innen mit der Kinder- und Jugendhilfe
  • Angesichts der Corona-Pandemie und der weiteren Krisen mit Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist die Jugendhilfe heute mehr gefordert denn je. Dafür braucht es Fachkräfte. Nach Ansicht der IMA muss es neben der Rekrutierung neuer Fachkräfte insbesondere darum gehen, bestehende Fachkräfte zu halten. Erforderlich sei eine breit angelegte Initiative zur Bindung von Fachkräften an das System Jugendhilfe.

Die Forderung nach einer Fachkräftestrategie in der Kinder- und Jugendhilfe taucht nun vermehrt in Papieren und Forderungen auf verschiedenen Ebenen (insb. Kommunen, Länder) auf. Über verschiedene Gremien hat auch die Freie Wohlfahrtspflege signalisiert, das es hier einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf. Erste konkrete Schritte durch das BMFSFJ sind abzuwarten.

Den Bericht finden Sie hier.

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