Fit machen für die Zukunft

Fachinformation - geschrieben am 27.03.2024 - 15:43
Eine Frau hilft einer älteren Frau aus dem Auto

Eine Kita gründen, Geflüchtete betreuen, Kranke im Hospiz begleiten, den Bürgerbus fahren, für Senior*innen einkaufen, eine Selbsthilfegruppe oder eine Mitgliederversammlung leiten. Das freiwillige Engagement in den Kommunen hat viele Facetten. Es macht nicht nur unsere Städte und Gemeinden lebenswert, sondern stärkt den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

 

Das Engagement entfaltet enorme Kraft und ist von unschätzbarem Wert - wie sich gerade in Krisenzeiten zeigt. Die Freiwilligen vor Ort handeln in solchen Situationen oft schneller und lösen Probleme unbürokratischer als staatliche Akteure. Dieser Einsatz von Menschen für die Gemeinschaft ist unersetzlich. Damit das auch in Zukunft so bleibt, muss die kommunale Politik Rahmenbedingungen schaffen, die das Engagement fördern und weiterentwickeln.

 

Dies gilt umso mehr, als sich das freiwillige Engagement nicht von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen abkoppeln kann. Die meisten Menschen möchten sich nur kurzfristig engagieren. Es wird schwieriger, Nachwuchs für Vorstandsaufgaben zu finden. Vereine und Initiativen kämpfen mit Freiwilligen- und Nachwuchsmangel, überbordender Bürokratie, dem Modernisierungsstau in der öffentlichen Verwaltung und knappen finanziellen Mitteln. Das Ehrenamt muss sich auf die beschleunigte Digitalisierung, den verstärkten Zuzug in Städte oder die Abwanderung auf dem Land, aber auch auf den Klimawandel einstellen. Und seine Strategien anpassen, Prozesse verändern und Investitionen tätigen. Das ist eine enorme Herausforderung, zumal sich die Menschen heutzutage möglichst flexibel engagieren möchten und die Bindungskraft von Vereinen nachlässt.

 

46,1 % der Bevölkerung ab 14 Jahre engagieren sich in Baden- Württemberg freiwillig.

Das sind 6% mehr als im Bundesdurchschnitt.

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg; Abruf 16.02.24

 

Der Paritätische fordert

  • Eine verlässliche und dauerhafte kommunale Finanzierung des Engagements, der Freiwilligenagenturen und der Selbsthilfekontaktstellen
  • Investition in die Digitalisierung des freiwilligen Engagements, auch um neue Zielgruppen zu erreichen und die Produktivität zu erhöhen
  • Bereitstellung von Infrastrukturen für freiwilliges Engagement wie beispielsweise frei verfügbare Räume, Labs oder digitale Austauschplattformen
  • Einfache, unbürokratische und nachhaltige Förderprogramme zum Auf- und Ausbau der für die Transformation notwendigen Kompetenzen z.B. in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungsorganisationen
  • Einbindung in die politische Entscheidungsfindung vor Ort

 

 

Beitrag aus ParitätInform 01/2024

Ansprechperson

Wichtige Werkzeuge

Artikel merken