BoN PAS - die beschäftigungsorientierte Nachsorge des PARITÄTISCHEN

Das Anliegen

Die beschäftigungsorientierte Nachsorge ist ein wirksames Angebot, um die Behandlungserfolge einer medizinischen Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen nachhaltig zu sichern. Die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig Hannover stellte 2014 durch das Konzept „Integrationsbezogenes Fallmanagement Sucht“ fest, dass insbesondere bei suchterkrankten Rehabilitand*innen Arbeitslosigkeit und die damit einhergehende fehlende Tagesstruktur kontraproduktive Faktoren für die Nachhaltigkeit des Rehabilitationserfolges darstellen. In dieser Hinsicht ist es für den Personenkreis wichtig Unterstützung bei der Rückkehr in das Erwerbsleben bzw. bei der Erhaltung eines bestehenden Arbeitsplatzes zu erhalten.

Vom Modellprojekt zum Regelangebot

Beginnend 2016 wurde die beschäftigungsorientierte Nachsorge BoN PAS von Suchthilfeeinrichtungen des PARITÄTischen Landesverbandes BW zusammen mit der DRV Baden-Württemberg durchgeführt und regelmäßig evaluiert. Mit Schreiben vom 15.12.2021 bewertete die DRV BW das Modellprojekt BoN PAS nach 5jähriger Laufzeit als erfolgreich und hat die grundsätzliche Konzeptanerkennung ausgesprochen. Die beschäftigungsorientierte Nachsorgebehandlung BoN PAS kann ab 2022 regelhaft von paritätischen Suchthilfeeinrichtungen angeboten werden, die grundsätzlich als Nachsorgeeinrichtung anerkannt sind und sich verpflichtet haben BoN PAS gemäß der anerkannten BoN PAS Konzeption durchzuführen. Die BoN PAS Konzeption wird in diesem Falle als Konzeptergänzung zur anerkannten Nachsorgekonzeption betrachtet und in geeigneten Fällen durchgeführt.

 

Die Zielgruppe

Eine beschäftigungsorientierte Nachsorge kommt für Rehabilitand*innen in Frage, die nach der stationären oder ganztägig ambulanten medizinischen Rehabilitation:

• über einen Arbeitsplatz verfügen, der mit Unterstützung der nachsorgenden Stelle erhalten werden soll. Die Zielgruppe kennzeichnet sich durch eine erwerbsbezogene Problemlage, die sich aus der Berufsanamnese und insbesondere aus Erkenntnissen der Rehabilitationsphase ergibt.

• arbeitslos sind und ein Unterstützungsbedarf, bei der Umsetzung der in der medizinischen Rehabilitation erarbeiteten erwerbsbezogenen Perspektive, anzunehmen ist.

 

Welche Suchtberatungsstellen, betreute Wohneinrichtungen bieten die beschäftigungsorientierte Nachsorge an?

Die beschäftigungsorientierte Nachsorge wird von paritätischen Mitgliedseinrichtungen angeboten, die sich zur konformen Umsetzung des Konzeptes verpflichtet haben. Die Stellen für eine beschäftigungsorientierte Nachsorge finden Sie in unserer Einrichtungsliste.

Wie gestaltet sich das Antragsverfahren?

Die beschäftigungsorientierte Nachsorge wird während der stationären oder ganztägig ambulanten medizinischen Rehabilitation von dem jeweiligen Leistungserbringer mit dem DRV Formular REHA 1606 vorbereitet und beantragt. Die beschäftigungsorientierte Nachsorge kann dort per Ankreuzen zusätzlich oder alternativ zur regulären Nachsorge beantragt werden. Die Rehabilitand*innen müssen zudem eine Vereinbarung unterzeichnen, die eine datenschutzrechtliche Erklärung beinhaltet. Die interessierten Rehabilitand*innen erklären sich mit ihrer Unterschrift zur Mitwirkung bereit.

 

Was passiert in der beschäftigungsorientierten Nachsorge?

Die beschäftigungsorientierte Nachsorge wird bereits in der stationären oder ganztägig ambulanten Phase eingeleitet, begleitet den Übergang von der stationären/ganztägig ambulanten zur ambulanten (Nachsorge-) Phase und wird in dieser fortgesetzt. Die Inhalte sind in Form von Betreuungsbausteine beschrieben, die je nach Bedarf zum Einsatz kommen. Grundlage ist ein Nachsorgeplan, der gemeinsam mit den Klient*innen idealerweise bereits in der stationären, ganztägig ambulanten Phase begonnen wird. Die Vorgehensweise ist in einem übersichtlichen Flussdiagramm beschrieben.

Wie lange kann die beschäftigungsorientierte Nachsorge in Anspruch genommen werden?

Die beschäftigungsorientierte Nachsorge kann maximal für 12 Monate erbracht werden. Der Leistungsumfang beträgt in diesem Zeitraum bedarfsentsprechend 10 – 20 Einheiten, welche in Gruppen- und Einzelsettings (50 bzw. 100 Min.) erbracht werden können. Die Erfahrung der Projektlaufzeit hat gezeigt, dass durchschnittlich 14 Einheiten eingesetzt werden.

 

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